Gedanken zu Eugénie Degenaar.
(von Prof. Dr. Wolfgang Becker)
Nichts ist ihr wichtiger als Energien, Materie, Antimaterie, Zellen,
Nanos, Atome, Neutrinos, Higgs-Teilchen sichtbar zu machen,
das Ein- und Zwei- und Dreidimensionale aufzulösen
in kosmischer Dimensionslosigkeit...
Sie ist stolz auf ihr Privileg der Künstlerin, alles
bedingungslos schaffen und gestalten zu dürfen,
sich in ihrem Raum frei von der Wissenschaft
zu bewegen; ja, Schwarze Löcher zu zeigen,
die gigantischen Energiestrudel, drehend in der
Schwarzen Antimaterie; Unsichtbares, das die
Wissenschaft nur messen kann, sichtbar zu machen.
Das Privileg der Künstlerin: in morphogenetische Felder
eindringen, auf denen die Dinge keimen und wachsen,
erinnern an das, was gedacht worden ist und an das,
was ewig da war. Inspiriert sein von dem,
was heute entsteht. Teil werden jener gewaltigen,
dimensionslosen Intelligenz unseres Sternensystems,
die bis in die DNA der Menschen reicht, die seine
Lebensenergie bestimmt.
Eugénie liebt es, Atome, Zellen zu malen, die auf
Lichtwellen von Energie tanzen, ehe sie auf die drei
Dimensionen menschlicher Wirklichkeitserfahrung
schrumpfen.
So vereinen sich in ihren Bildern Mikro- und Makrokosmos.
Ihr Privileg ist ihre Freiheit.
(Professor Dr. Wolfgang Becker war von 1969-2001 Konservator der Sammlung Ludwig, Aachen.
Er war von 1970-1990 Gründungsdirektor der Neuen Galerie - Sammlung Ludwig in Aachen,
danach von 1991-2001 Gründungsdirektor des Ludwig Forums für Internationale Kunst, Aachen.)