Gedanken zu "Cocon"

Gedanken zum Kunstmotiv „Cocon“

Zum Motiv des Cocon gelangte Eugénie Degenaar schon früh in ihrer Laufbahn.
Sie erkannte sehr schnell in ihrer künstlerischen Entwicklung die Symbolkraft
des Cocon. In einer Zeit, in der sich überall in Europa eine neue abstrakte Kunst
entwickelte, schuf sie transparente Skulpturen aus Draht. Diese sahen aus wie
Modelle zu utopischen Gebäuden, Gerüste, die verglast werden könnten.
Und dann legte sie in eines dieser Gerüste einen Cocon, und es entstand eine
große Werkgruppe, die bis heute nicht beendet ist.

Der Cocon, im Grunde schützende Hülle und Wartestadium, symbolisiert für
Eugénie Degenaar das Heranreifen und das Wiederkommen von Neuem.
Die Wiedergeburt eines neuen Planeten, die Wiedergeburt neuer grundsätzlicher Lebenssituationen.

Und dieses Neue manifestiert sich für die Künstlerin in vielerlei Gestalt: aber immer ist es etwas Positives, Schönes, Friedliches, Besseres, das dem Degenaar´schen Cocon entspringt.

Die Künstlerin stellt konsequenterweise dieses Symbol allen diesen Dingen gestalterisch entgegen,
die es gilt, kritisch zu hinterfragen. Kleine Dinge wie auch große Dinge. Vermeintlich unbedeutende, vermeintlich wichtige.
Gesellschaftliche, soziale, politische, ökologische Missstände sollen auf diese Weise entlarvt werden.

Eugénie Degenaar „stopft“ gewissermaßen alles Schlechte in ihren Cocon hinein, und durch die oben genannte Metamorphose schafft sie eine neue, positivere, schönere, friedlichere, bessere Welt in ihren Werken.

So ist in ihren Werken immer auch eine hoffnungsvolle Sicht auf die Möglichkeiten zukünftiger Besserung enthalten.

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